Bürokratische Hürden für Selbstständige in Deutschland

Bürokratische Hürden für Selbstständige in Deutschland

Letztes Update: 20. August 2024

Bürokratische Hürden: Fast 50% der Selbstständigen in Deutschland haben Schwierigkeiten, Finanzamtsbriefe zu verstehen. Eine Umfrage zeigt, dass die schulische Vorbereitung auf steuerliche Themen unzureichend ist. Bildung und KI-Tools könnten Lösungen bieten.

Umfrage: Großteil der Selbstständigen versteht das Finanzamt nicht - Unternehmerische Entwicklung in Deutschland unzureichend gefördert

Eine aktuelle Umfrage unter mehr als 4.000 Selbstständigen zeigt ein alarmierendes Bild: Fast 50 % der Befragten haben Schwierigkeiten, die Schreiben des Finanzamts zu verstehen. Diese bürokratischen Hürden für Selbstständige in Deutschland sind ein ernstes Problem, das die unternehmerische Entwicklung im Land erheblich behindert.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache

Seit 2012 geht die Zahl der Selbstständigen in Deutschland stetig zurück. Laut dem statistischen Bundesamt sank die Zahl von 4,522 Millionen im Jahr 2012 auf 3,879 Millionen im Jahr 2023. Das entspricht einem Rückgang von 14,22 %. Besonders dramatisch ist der Rückgang bei Solo-Selbstständigen, deren Zahl um 30,2 % gesunken ist. Diese Entwicklung zeigt, dass die bürokratischen Hürden für Selbstständige in Deutschland nicht nur ein individuelles, sondern ein gesamtwirtschaftliches Problem darstellen.

Unzureichende schulische Vorbereitung

Über 70 % der Befragten geben an, dass sie sich von der Schule nicht ausreichend auf Steuern und Selbstständigkeit vorbereitet fühlen. Diese Lücke in der Bildungslandschaft wurde kürzlich von Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger kritisiert. Sie fordert die Einführung von Finanzbildung als eigenständiges Schulfach. Eine solche Maßnahme könnte langfristig dazu beitragen, die bürokratischen Hürden für Selbstständige in Deutschland zu senken.

Der Mangel an Steuerberatern verschärft die Situation

Die Situation wird durch den zunehmenden Mangel an Steuerberatern noch verschärft. Selbstständige, die Hilfe suchen, werden häufig abgelehnt, da Steuerberater bereits an ihren Kapazitätsgrenzen arbeiten. Dies führt dazu, dass viele Selbstständige auf sich allein gestellt sind, wenn es darum geht, die komplexen Anforderungen des Finanzamts zu erfüllen.

Technologische Lösungen als Ausweg

Seit März 2024 bietet Accountable einen KI-Assistenten für Solo-Selbstständige an. Dieses Tool kann Briefe vom Finanzamt in verständliches Deutsch übersetzen und 90 % aller Steuerfragen beantworten. Markus Thomas Boldt, Steuerberater, betont: "AI-Tools sind die offensichtliche Antwort auf den wachsenden Bedarf an Steuerberatung und den drohenden Steuerberatermangel." Tino Keller, Mitgründer von Accountable, fügt hinzu: "Unsere aktuelle Umfrage zeigt, dass diese Unterstützung dringend nötig ist."

Die Rolle von Accountable

Accountable mit Sitz in Berlin und Brüssel gestaltet seit 2018 die Steuersoftware für Selbstständige neu. Der Schwerpunkt liegt darauf, jedem Selbstständigen - ob steuerlich versiert oder nicht - zu ermöglichen, seine Steuern und Finanzen eigenständig zu verwalten. Seit der Gründung wurden über die App mehr als 65.000 Steuererklärungen bearbeitet. Accountable hat insgesamt 10 Millionen Euro von führenden Venture-Capital-Gebern aus der europäischen Tech- und Start-up-Szene eingesammelt.

Forderungen an die Politik

Die Ergebnisse der Umfrage und die rückläufigen Zahlen der Selbstständigen in Deutschland machen deutlich, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Es bedarf einer umfassenden Reform der bürokratischen Prozesse und einer besseren schulischen Vorbereitung auf steuerliche Themen. Nur so können die bürokratischen Hürden für Selbstständige in Deutschland nachhaltig gesenkt und die unternehmerische Entwicklung gefördert werden.

Ein Blick in die Zukunft

Die Einführung von Finanzbildung als Schulfach und der Einsatz von KI-Tools sind erste Schritte in die richtige Richtung. Doch es bedarf weiterer Maßnahmen, um die bürokratischen Hürden für Selbstständige in Deutschland zu überwinden. Eine engere Zusammenarbeit zwischen Politik, Bildungseinrichtungen und Technologieunternehmen könnte dazu beitragen, die Situation zu verbessern und die Zahl der Selbstständigen wieder zu steigern.

Die bürokratischen Hürden für Selbstständige in Deutschland sind ein komplexes Problem, das nicht von heute auf morgen gelöst werden kann. Doch die Umfrage zeigt, dass es viele Ansatzpunkte gibt, um die Situation zu verbessern. Es liegt nun an den Verantwortlichen, diese Chancen zu nutzen und die notwendigen Veränderungen in die Wege zu leiten.

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